110% EVENT 2019
110% Event
Das Beste aus den Bereichen Event, Marketing und Kulinarik
Die Veranstaltungsreihe „110% Event“ war in diesem Jahr mit einem überraschenden Konzept zu Gast in den MM Studios Ludwigsburg. Der Begriff „Raum im Raum“ wurde sehr wörtlich genommen und so fanden die Besucher ein transparentes und edel eingerichtetes Zelt innerhalb des ansonsten leeren und dunklen MM Studios vor. „Die Idee war, eine illuminierte Insel im inneren des 1600m² Studios zu schaffen, und den handverlesenen Besuchern direkt von Anfang an mit einem Wow-Effekt zu begrüßen“, so Michael Schopf, Geschäftsführer von Lautmacher Veranstaltungstechnik.
Der Impulsvortrag kam in diesem Jahr von Alexander Franke, dem Gründer der Stuttgarter Gin Manufaktur „GINSTR“: wie wird aus einer Idee und gutem Marketing ein (weltweit) erfolgreiches und prämiertes Produkt.
Die Partner aus den Bereichen Event, Marketing und Kulinarik haben so gemeinsam eine Plattform geschaffen, die es den ausgewählten Gästen ermöglicht in ungezwungener Atmosphäre neue Kontakte zu knüpfen.
| Lautmacher Veranstaltungstechnik |
| Abele Zeltvermietung |
| Mietmüller |
| Das Schauwerk |
| Adler am Schloss / Better Taste |
urbanhealthclub der neue Fitnessclub in der Ludwigsburger Weststadt – LKZ
urbanhealthclub der neue Fitnessclub in der Ludwigsburger Weststadt
urbanhealthclub ist der Mittelpunkt des urbanharbor in Thema Fitness, Wellness, Athletic, Health. Cleanes zeitloses Design kombiniert mit einer lässigen und entspannten Atmosphäre vereinen verschiedene Zielgruppen – Firmen, Geschäftsleute, Angestellte, Studenten, Einwohnern. Er befindet sich in der Rheinlandstr. 10 . urbanhealthclub ist einmalig in Deutschland und ein Highlight für die ganze Region. Das höchste Gut des Menschen ist die Gesundheit! Gesundheit, Ernährung sowie der Ausgleich zum Alltag nehmen eine zentrale Position ein. Warme Materialien wechseln sich mit lichten Räumen ab angesagte Design-Klassiker sorgen für den visuellen Kick. Wir bieten die Möglichkeit in einem stilvollen und modernen Ambiente unter Gleichgesinnten zu trainieren.
Erschienen am 09. Oktober 2019 in der LKZ
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Immobilien in einer neuen Dimension – LKZ
Die Transformation ehemaliger Industrieareale geht im Ludwigsburger Gewerbepark urbanharbor in eine neue Dimension. In der Hülle einer leeren Fabrikhalle entsteht mit den Mitteln neuer und digitaler Technologien ein Ort für Arbeitsplätze der Zukunft – CO2-frei und mit dem superschnellen 5G-Mobilfunk vernetzt.
Die Halle gehört der Familie Max Maier, wie auch all die anderen Hallen und Gebäude auf dem Areal der einstigen Maschinenbaufabrik Hüller-Hille. Vieles ist schon umgebaut, Bosch und Porsche sind eingezogen. Bei der letzten der Hallen, mit 10.000 Quadratmetern Grundfläche die größte, will Maier zusammen mit seinem Sohn, auch er heißt Max, noch deutlich mehr erreichen als bisher: sowohl was die energetische Effizienz der Immobilie selbst angeht, als auch die technischen Möglichkeiten für die Nutzer in den Räumen.
Grundlage ist dabei dieselbe Immobilienphilosophie, mit der Max Maier auch schon die Transformation des benachbarten Eisfink-Areals zum Werkzentrum West angegangen war: möglichst keine Neubauten, sondern die Verwertung und Transformation von bestehenden Gebäuden. In der Fachsprache geht es dabei um die graue Energie, also all das, was an Rohstoffen, Material, Transport und Energieverbrauch anfällt, um ein Produkt herzustellen, hier eine Immobile. Bei der Nutzung von bereits gebauten Immobilien ist das meiste/vieles schon vorhanden, Ressourcen und Umwelt werden geschont.
Beim jetzt anstehenden Hallenprojekt namens „hybrid loop“ werden wieder nach dem Haus-im-Haus-Prinzip in der bestehenden Gebäudehülle neue Etagen und Räume eingezogen, diesmal jedoch mit einer neuen Generation technologischer Ausstattung. Es werden jene Register gezogen, die heute Digitalisierung und Vernetzung bieten. Was dazu alles nötig ist, kann ein Einzelner nicht mehr bewältigen, davon sind Vater und Sohn überzeugt. Sie sprechen von einer Kollaboration, also der engen Zusammenarbeit mehrerer Partner. Aus Ludwigsburg sind das zum Beispiel Mann+Hummel im Bereich Lüftung oder die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim im Bereich Energie, dazu Firmen wie der Spezialist für Ventilatoren, Lüftungs- und Klimatechnik EBM-Pabst, avat für Energiemanagement, der Leuchtenhersteller Osram, der Reinigungsspezialist Kärcher, auch der Energiekonzern EnBW. Und natürlich Porsche und Bosch, die im Urbanharbor bereits residieren.
Eines der Elemente auf dem Weg zur CO-freien Immobilie: eine neue Solaranlage auf dem Dach der Halle und auf einem benachbarten Dach, 10.000 Quadratmeter groß. Dazu kommt ein großer Stromspeicher. „Das Gebäude als Kraftwerk und Energiespeicher“, sagt Max Maier senior dazu. Ein weiteres Element: große unterirdische Zisternen, die nicht nur als Auffangbecken für Regenwasser dienen können, sondern jetzt auch als Warmwasserspeicher.
An der Nordfassade, dem Haupteingang, werden die Gestaltungsparameter Illumination und Kunst sein, die Südfassade hingegen wird das Mikroklima durch eine „Naturfassade“ positiv beeinflussen. Durch diese Elemente wird der Industriecharakter emotional für die Besucher und insbesondere für die Mitarbeiter aufgeladen. Ein für den Urbanharbor bereits arbeitendes Blockheizkraftwerk wird angeschlossen, ebenso die im Areal bereits vorhandene Technologie eines Eisspeichers revitalisiert.
Das Konzept der Kollaboration reicht über die Halle hinaus, etwa mit der Verbindung der Solaranlage auf dem Dach und dem Stromspeicher mit Elektroautos draußen, dort bis hin zum automatisierten Stromtanken von Fahrzeugen und weiter zum digitalen Parkplatzmanagement sowie dem autonomen Fahren.
Von den Partnern soll in der Kollaboration nicht jeder seine Kernkompetenz einbringen, es soll alles nicht nur zusammen gedacht werden, sondern digital in einer zentralen Computerplattform zusammenkommen. In dieser Plattform fließen die Daten aus allen Bereichen der technischen Infrastruktur sowie von zusätzlichen Sensoren zusammen. Hier sitzt die digitale Intelligenz, um alles in und um die Immobilie bedarfsgerecht zu steuern, in jedem Moment, in jedem Winkel. Das soll zum Beispiel ermöglichen, einzelne Räume und Gebäudebereiche fast auf den Quadratmeter genau mit Energie, Wärme und Kühlung individuell zu versorgen. Bedarfsgerecht wird die nötige Energie zugeführt, oder gedrosselt und dann in andere Bereiche, wo gerade Energiebedarf entsteht, umgeleitet. Die Fachleute reden bei dieser Art der digitalen Steuerung der Energieflüsse von einem Smart Grid, einem intelligenten Netzwerk.
Mitentscheidend dabei ist eine möglichst schnelle Übertragung von digitalen Daten. Dazu soll im Urbanharbor neben der Glasfaser auch ein 5G-Mobilfunk eingerichtet werden. Dies nicht nur für die Steuerung der Immobilie, sondern vor allem für die Nutzer der Halle, denn die sollen dort an der Fabrik der Zukunft arbeiten, die Möglichkeiten der sogenannten Industrie 4.0 weiterentwickeln.
Für die Datenverarbeitung soll es nicht in die Cloud, also auf den Server eines fernen Rechenzentrums gehen. Die zentrale Plattform wird über einen Server im Gewerbepark laufen. Das bedeute weniger Energieverbrauch und größere Sicherheit, sagt Max Maier.
Er und sein Vater haben für dieses Herzstück auch schon einen Namen, die „mm data engine“. Auf dieser Plattform sollen nicht nur alle digitalen Daten zusammenfließen, hier können die Partner der Kollaboration diese Daten auch selber abrufen und sie für technologische Entwicklungen eigener Geschäftsmodelle nutzen.
Einen Namen gibt es auch für das, was sich im Inneren der Halle abspielen soll: „hybrid loop“. Das steht für die hybride Nutzung der Halle sowohl mit Büroräumen als auch mit Bereichen, die den Entwicklern als Laborwerkstatt zum Test realer Produkte dienen. „Loop“ ist ein Fachwort aus der Computersprache, steht für die Schleife beim Programmieren, betont in „hybrid loop“ die digitale Reichweite des Projekts. Wer einzieht, soll noch nicht öffentlich werden, die Firmen wollen sich noch bedeckt halten. Klar ist aber schon eines: Der „hybrid loop“ wird bei der EXPO 2020 in Dubai als einer der deutschen Beiträge präsentiert.
Erschienen am 07. September 2019 in der LKZ
Autor Peter Maier-Stein
Wo Porsche digitale Erlebnisse entwickelt – StZ
In gemütlicher Atmosphäre treibt der Autobauer vermeintlich zukunftsträchtige Projekte voran. Es geht vor allem um sogenannte „Lifystyle“-Themen, ein relativ neues Projekt kommt der Umwelt zugute.
Ludwigsburg – In den Büros der Porsche-Digital-Gesellschaft in der Ludwigsburger Weststadt sitzen junge Menschen vor ihren Laptops und in verglasten Konferenzräumen, die die Namen von Porschemodellen und Rennstrecken tragen. Sie arbeiten mit daran, den alt eingesessenen Sportwagenhersteller fit zu machen für die Zukunft.
Die Digital-Tochter ist sozusagen der Pfadfinder des Autobauers, sie soll neue Geschäftsmodelle entwickeln und attraktive Start-Ups aufspüren, an denen sich die Zuffenhäuser dann beteiligen können. Denn allein vom Autoverkauf wird auch die Marke mit dem Pferdchen nicht ewig leben können.
Der Verkehrsminister lobt den Autobauer
Bislang waren die Räume in Ludwigsburg, die das Unternehmen 2016 bezogen hat, ein kleines Geheimnis. Nun hat der Autobauer einen Besuch von Verkehrsminister Winfried Hermann zum Anlass genommen und einen kleinen Einblick gewährt. Dass er als Grüner auf seiner Sommertour ausgerechnet auch dem Sportwagenhersteller einen Besuch abstattet, konnte Hermann begründen. „Porsche fährt nicht nur schnell, Porsche denkt auch schnell“, sagt der 67-Jährige und lobte im gleichen Atemzug die Innovationskraft des Unternehmens, das seine Modellflotte schnell elektrifizieren und klimaneutral produzieren will. Ein Porsche sei dennoch nicht zwingend nötig, aber mache eben Spaß, sagte Hermann.
Das gilt wahrscheinlich auch für zahlreiche Entwicklungen, die aus Ludwigsburg kommen. „Nice to have“, würde der anglizismen-affine Porsche-Digital-Mitarbeiter wahrscheinlich sagen.
Kunden können zertifizierte Projekte unterstützen
Ein Team arbeitet zum Beispiel an einer Lösung für Kunden, die ihr Autoindividuell folieren lassen wollen, ein anderes an einem digitalen Angebot für Berufspendler. „Eigentlich geht es bei vielen Dingen, die wir hier machen, um Lifestylethemen“, sagt Sprecherin Tanja Deutschenbaur. So steht es auch an der Wand eines Konferenzraumes geschrieben. Das Ziel: Kundenbedürfnisse in eine intelligentes und aufregendes, digitales Erlebnis verwandeln. Aber längst nicht alles, was die 70 Mitarbeiter in Ludwigsburg und 50 weitere in den USA, Berlin und Tel Aviv Wirklichkeit werden lassen, ist Spielerei. Mit dem Programm „Porsche Impact“ zum Beispiel können Porsche-Fahrer freiwillig Ausgleichszahlungen für ihre CO2-Emissionen leisten, wie es bereits beim Fliegen möglich ist.
Viele gut ausgebildete Bewerber
Egal, woran die Mitarbeiter in der Ludwigsburger Weststadt arbeiten, sie brennen dafür. Wirtschaftsinformatiker Nicolai Dreharov schwärmt von einer „genialen Atmosphäre“. Sein Arbeitgeber schaffe es, dass die Angestellten maximal produktiv seien, von der Möblierung über die Technik passe alles. Und ja, wer möchte nicht gerne einen Flipperautomaten am Arbeitsplatz stehen haben, sich zum Telefonieren in eine schalldichte Kabine zurückziehen und auf einem riesigen blauen Sofa entspannen. Die Atmosphäre, die so gar nicht zur sterilen Porsche-Welt passen will, lockt offenbar viele. Mathias Dörrich, Personalchef bei Porsche Digital, hat jedenfalls keine Probleme neue, motivierte Mitarbeiter zu rekrutieren. „Den Fachkräftemangel spüren wir nicht“, sagt er. Die Bewerber seien alle so gut ausgebildet, dass es eigentlich eher darum gehe, ob sie gut ins Team passten. Denn das sei ziemlich eingeschworen.
Laut Porsche-Digital-Chef Mathias Ulbrich, der Anfang April den Posten von Thilo Koslowski übernommen hat, gehe es darum, „agil in Teams, aber gleichzeitig selbstverantwortlich“ zu arbeiten. Das gehe nur mit geeigneten Räumlichkeiten. Und die habe das Unternehmen in Ludwigsburg geschaffen.
Erschienen am 09. September 2019 in der Stuttgarter Zeitung
Autor Michael Bosch
MHP – Festival 2019
MHP – UNBOX THE FUTURE – Festival 2019
Am 05. & 06. 07 hat MHP unter dem diesjährigen Motto – Let’s unbox the Future of Mobility – Ihr Festival 2019 mit rund 2000 Besuchern, in den MM Studios und dem Außengelände veranstaltet, um die Zukunftsfragen der Mobilität an zwei erlebnisreichen Tagen aufzugreifen. MHP fokussiert sich hierbei stringent auf den Grundgedanke, dass die Art und Weise, wie Mobilität in Zukunft angeboten und konsumiert wird, überwiegend digital sein wird.
history – Arealentwicklung
Entstanden ist dieses unglaubliche Areal 1972 als Produktionsstätte der Firma Eisfink, die insbesondere durch die Herstellung von Kühlschränken bekannt geworden ist. Seither befindet sich die industriell geprägte Weststadt in stetiger Weiterentwicklung und gilt heute als Innovationshub für Unternehmen und StartUps aus sämtlichen Branchen. Inhaber Max Maier hat aus den alten Industriebrachen Arbeitsräume für die Zukunft geschaffen.
Max Maier kam im Jahre 1982, durch seinen Einstieg bei Eisfink auf das Werkzentrum Weststadt. Zu dieser Zeit befand sich das Traditionsunternehmen, das seit 1886 im Bereich der Küchentechnik und vor allem im Bereich von Kühlkomponenten tätig war, in der Krise. Im Rahmen des Projekts „Phoenix“ entwickelte er die weiten Produktionsflächen von Eisfink im Laufe der Zeit zu einer eigenen Stadt und gab jungen, kreativen wie auch etablierten Unternehmen, sowie Gaststätten und dem Handel Heimat.
Die Wurzeln des heutigen urbanharbor Areals gehen auf die ehemaligen Werksgelände der Firmen Eisfink, Excelsior, Hüller Hille, Thyssen und Ziemann – die im Ludwigsburger Westen Industriegeschichte geschrieben haben.
EISFINK
Die Geschichte der Ludwigsburger Traditionsmarke Eisfink ist eine spannende Angelegenheit: Sie ist wie ein reiches, abwechslungsreiches Leben. Immerhin beinhaltet sie zwei Jahrhundertwenden, Höhen und Tiefen, Wachstum und Siechtum, Erfolg und Stagnation, zwei Weltkriege, zwei Währungsreformen, drei Großbrände, internationale Auszeichnungen und Preise und vieles mehr. Was Eisfink jedoch über den gesamten Zeitraum ausgezeichnet hat, ist der Mut, neu und anders zu denken. So entstanden Produkte, die Trends setzten.
HÜLLER HILLE
Bereits im Jahr 1923 gründete Karl Hüller die Firma Vorrichtungsbau Hüller in Ludwigsburg. Hier entstanden wichtige Innovationen für die Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie. Das Unternehmen expandierte stark. Nach ihrer Umfirmierung in HülleR Hille arbeiteten in Ludwigsburg bis zu 3.000 Menschen. Später übernahm ThyssenKrupp das Unternehmen und firmierte unter dem Namen Cross Hüller. 2005 wurde Cross Hüller in die MAG IAS eingegliedert und später in MAG Powertrain umbenannt. Ende 2008 wurde die Produktion am Stammsitz in Ludwigsburg geschlossen. 2016 beginnt mit urbanharbor eine neue Epoche Industriegeschichte, durch die Transformation der ehemaligen Hüller Hille Produktionshalle 6/7.
ZIEMANN
August Andreas Ziemann gründete 1852 das Unternehmen als Kupferschmiedewerkstatt. 30 Jahre später lieferte Ziemann die erste kupferne Dampfbraupfanne der Welt aus. Im frühen 20. Jahrhundert wurden Gärbottiche und Lagertanks aus Aluminium gefertigt. Ab den 1960er Jahren löste Edelstahl die bisherigen Materialien als Werkstoff ab. Ziemann expandierte im Laufe der Jahrhunderte stark und erwarb zahlreiche Beteiligungen weltweit um zu einem der bedeutesten Herstellern von Brauereitechnik aufzusteigen. Im Jahr 2012 erwarb die China International Marine Container (CIMC) Ziemann. Der Standort in Ludwigsburg blieb erhalten, die Produktion jedoch ausgelagert. Die frühere Produktionshallen wurden verkauft, u.a. auch die „Zollinger Halle“. Diese denkmalgeschützte Produktionsstätte wurde aufwendig von den Architekten Bottega & Ehrhardt umgebaut und gewann zahlreiche Preise. Heute bietet die geschichtsträchtige Zollinger Halle der Firma Porsche innovative Arbeitsplätze.
history – Projekt Halle2Z
Ausgezeichnet von der Architektenkammer für Beispielhaftes Bauen
Mehr erfahrenAuf dem heutige ground zero, die idyllische grüne Lunge auf dem urbanharbor Areal – stand 2010 noch die geschichtsträchtige Industriehalle Namens Halle 2z. Das Energetikom sollte eine Denkfabrik für innovative Energieprojekte geben – doch ein Großbrand zerstörte die einst von Ziemann zur Produktion von Brauerei-Kesseln genutzte Halle.
Wunderland ist abgebrannt: Das mit viel Vorschusslorbeer gestartete Ludwigsburger Energetikom ist in der Nacht zum Mittwoch einem Großfeuer zum Opfer gefallen. Bei dem Brand in der Weststadt ist ein Schaden von mehreren Millionen Euro entstanden, die Ursache für die Flammen ist bislang unklar.
Als die Feuerwehr kurz vor drei Uhr in der Ludwigsburger Rheinlandstraße eintraf, war die geplante Denkfabrik für innovative Energieprojekte schon nicht mehr zu retten: Begünstigt durch den starken Wind hatten sich die Flammen schlagartig ausgebreitet. Die einst von der Firma Ziemann zur Produktion von Brauerei-Kesseln genutzte Halle brannte lichterloh. Für die mit acht Löschzügen und 180 Wehrleuten ausgerückte Feuerwehr ging es nur noch darum, ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbargebäude zu verhindern.
Vom starken Funkenflug bedroht waren vor allem ein auf Küchen spezialisiertes Möbelhaus und ein nahe liegender Einkaufsmarkt. Für den unter dem Namen Halle 2z bekannten Sitz des Energetikoms hingegen kam jede Hilfe zu spät – den Einsatzkräften blieb laut Polizeisprecher Peter Wiedenhorn nichts anderes übrig, als das Gebäude „kontrolliert abbrennen“ zu lassen. Dennoch verletzten sich zwei Wehrleute bei dem Einsatz, ein Helfer brach sich bei einem missglückten Sprung den Oberschenkel.
Was aus dem Kompetenzzentrum wird, ist unklar
Bemerkt worden war der Großbrand im Industriegebiet von einem Anwohner, der gegen 2.45 Uhr das Geräusch berstender Scheiben gehört hatte. Die Ursache für das Feuer ist nach Polizeiangaben noch völlig unklar. In der umgebauten Halle 2z sollte im Juli ein Kompetenzzentrum für Energie, Umwelttechnik und Ökodesign eröffnet werden. Neben dem Energetikom sollten zehn weitere Firmen in dem Gebäude unterkommen. Laut der Ludwigsburger Rathaus-Sprecherin Susanne Jenne hatte eine Werbeagentur für die nächsten Wochen ihren Einzug geplant. Jetzt ist die Halle bis auf die Grundmauern niedergebrannt und wurde am Mittwoch zum Teil abgerissen. „Angesichts der einmaligen Architektur der umgewandelten Industriehalle bedeutet die Vernichtung durch den Brand einen dramatischen Verlust“, erklärte OB Werner Spec in einer ersten Reaktion.
Beim von der Stadt und dem Investor Max Maier initiierten Umbau des neuen Domizils war ein äußerst innovatives Konzept vorgesehen. Die Hülle der gut 80 Meter langen und 50 Meter breiten früheren Fabrikhalle sollte als Wärmepuffer erhalten bleiben. Im Inneren des Areals wurden in den vergangenen Monaten vor allem aus Holz zwei neue Gebäude errichtet. Laut der Projektleiterin Tanja Lukasik wurde dieses sogenannte House-in-House-Konzept als vorbildliches Beispiel für auch energetisch sinnvolles Flächenrecycling von der EU mit 600000 Euro gefördert. Die Stadt sprach bei der Vorstellung des Energetikoms im Oktober von einem „Leuchtturmprojekt“.
Unklar ist nach dem Brand, was aus den Plänen für das Kompetenzzentrum wird – und ob die zugesagten Fördermittel auch für einen Ersatzbau verwendet werden können. Laut OB Spec will sich die Stadt kurzfristig nach einem neuen Standort für das Kompetenzzentrum umsehen – schon wegen der Dynamik, die das Energetikom entwickelt habe. An der Idee, verschiedene Dienstleister und Ingenieurbüros aus der Energiebranche unter einem Dach zu bündeln, soll auch nach dem Brand festgehalten werden. Neben Privatfirmen und der Stadt ist auch die vom Landkreis ins Leben gerufene Energieagentur am Trägerverein beteiligt. Für die Wirtschaftsförderung der Region soll der für Energiefragen zuständige Taj Kanga in den ersten drei Jahren das Geschehen vor Ort koordinieren.
Erschienen am 10. März 2010 – in den Stuttgarter Nachrichten