ADS-TEC Energy: Großer Batteriespeicher als Flexibilität für Erneuerbare und Mobilität im urbanharbor in Ludwigsburg
ADS-TEC Energy: Großer Batteriespeicher als Flexibilität für erneuerbare Energie und Mobilität im urbanharbor in Ludwigsburg
Seit 2018 ist das Batteriesystem PowerBooster mit 120 Kilowattstunden Kapazität und 120 Kilowatt Leistung in einem ganzheitlichen Smart-Grid-Projekt zur dezentralen Energieversorgung des überwiegend gewerblich genutzten Stadtquartiers urbanharbor erfolgreich im Einsatz. Es sorgt auf Basis von Erneuerbarer Energien und Kraft-Wärme-Kopplung für ein Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch und dient als Puffer für die E-Mobilität.
Das Energiekonzept des Stadtquartiers urbanharbor im Herzen der Kreisstadt Ludwigsburg überzeugte beim Förderaufruf „Demonstrationsvorhaben Smart Grids und Speicher“ des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und gilt seither als einer der Meilensteine für die Energiewende vor Ort. Quartiersinhaber Max Maier legte mit der Beauftragung der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) zur Wärme- und Kälteversorgung des Werkzentrums den Grundstein zu diesem ganzheitlichen Smart-Grid-Projekt. Die SWLB realisierte es in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und weiteren lokalen Partnern wie dem Nürtinger Batteriespezialisten ADS-TEC Energy.
Als Speicher wurde das All-In-One-System PowerBooster mit integrierter Batterieeinheit, Leistungselektronik, Klimatisierung und Steuerungseinheit gewählt. Innerhalb von Millisekunden kann es große Mengen an Strom aufnehmen und mit einer hohen Leistung wieder abgeben. Der Speicher ist eingebunden in den sogenannten „EnergieHafenWest“ – einem Gewerbe-Mieterstrom-Modell mit einem sektorübergreifenden, prognoseoptimierten Betrieb, welcher Erzeuger und Verbraucher von Wärme, Kälte und Strom sinnvoll zusammenführt und die lokal erzeugte umweltfreundliche Energie an die ansässigen Unternehmen und die Ladesäulen auf dem Areal vermarktet. Aufgrund ihrer hohen Funktionalität und Qualität bieten Batteriesysteme von ADS-TEC eine optimale Basis für komplexe Betriebsmodelle.
Im Verbund mit einem Blockheizkraftwerk und einer inzwischen integrierten PV-Anlage speichert die Anlage temporär überschüssige Energie, um diese dann zeitversetzt für die Versorgung einer Wärmepumpe und eines Kältespeichers einzusetzen. So kann die Abwärme des Blockheizkraftwerks in das Wärmenetz eingespeist und gleichzeitig der Eigenverbrauch des vom Blockheizkraftwerk und von der PV-Anlage erzeugten Stromes optimiert werden. Ende 2021 wurde das Projekt mit einem 2-monatigen Testbetrieb erfolgreich beendet. Seither entwickelt sich das Energiekraftwerk immer weiter mit dem Ziel der Energieeffizienz und CO2-Reduktion. Im nächsten Schritt sollen nun auch die Ladesäulen des Quartiers rund um die Uhr über den PowerBooster mit Eigenstrom versorgt werden.
CEO Thomas Speidel von ADS-TEC Energy sieht ein wachsendes Potential in der Nutzung von gewerblichen Großbatterien hin zu einer Energieversorgung mit hohem Autarkiegrad: „Batteriespeicher sind ein elementarer Baustein für eine dezentrale Energieversorgung. Unser PowerBooster ist dabei ein echtes Multitalent. Er trägt zur Stabilisierung des Stromnetzes bei und hilft einen teuren Netzausbau zu reduzieren. Wir freuen uns sehr, mit unserem Speicher ein Teil dieses innovativen Quartiers zu sein.“ Mit seiner hohen Leistungsbereitschaft und Zyklenfestigkeit passt das Batteriesystem optimal zum anspruchsvollen Energiekonzept des urbanharbor Areals – nicht zuletzt auch darum, weil es sich um Spitzentechnologie aus der Region handelt.
Die Vision der Unternehmerfamilie Maier bezieht sämtliche Faktoren des Lebens und Wirtschaftens ihres über 200.000 Quadratmeter großen Areals mit ein und sieht den Begriff der Nachhaltigkeit sehr weitreichend – bis hin zur Verpflegung der Menschen, die dort in einem Art Ökosystem aus Start-ups, Gastronomie, Einzelhandel und Unterhaltung tätig sind. Das Ziel ist, bis zum Jahr 2030 das erste produktive Stadtquartier Europas zu sein, das klimaneutral wirtschaftet.
Batteriesystem „ChargeBox“ puffert Energie für Ultra-Fast Charging
Ein zweites Batteriesystem von ADS-TEC Energy wird bei Porsche auf dem Areal als Leistungs-Booster für das ultraschnelle Laden von E-Fahrzeugen eingesetzt. Als kleiner weißer Kubus puffert die ChargeBox Energie für zwei Ladesäulen, die weiter entfernt direkt vor dem Eingang der historischen Zollinger Halle stehen. Mit seinem hochwertigen Design fügt sich das System ausgezeichnet in die Umgebung. Der Ladewürfel mit integrierter 140 Kilowattstunden Powerbank lädt sich permanent am verfügbaren 400-Volt-Netzanschluss des Parkplatzes auf und boostet die gespeicherte Energie bei Bedarf auf eine Ladeleistung von bis zu 320 Kilowatt. Damit können E-Fahrzeuge innerhalb von Minuten statt in Stunden wieder aufgeladen werden.
Batteriesystem PowerBooster von ADS-TEC Energy
(Foto: ADS-TEC Energy)
urbanharbor: Nachhaltige Ökosysteme – die Mission einer Unternehmerfamilie
urbanharbor Podcast zu nachhaltige Ökosysteme – die Mission einer Unternehmerfamilie
In der Unternehmerfamilie führen Madlen und Max Maier, als Nachfolgegeneration die vielfältigen Geschäftsfelder ihres Vaters fort – mit dem Fokus der Transformation zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Im Zentrum aller Überlegungen der Familie steht der Mensch selbst und seine Grundbedürfnisse, als Treiber aller Innovationen und Entwicklungen. Wie arbeiten, leben und ernähren wir uns in Zukunft – das sind die Kernfragen, auf die diese Unternehmerfamilie ganz konkret Lösungen entwickelt und es hierbei wagt, neue Wege und Geschäftsmodelle zu gehen. Sie sind der Überzeugung, dass Ökosysteme und neue Infrastrukturen nur in Kollaboration mit weiteren Partnern entwickelt werden können und sehen die Digitalisierung hierbei als den Kerntreiber und das Organisationstool über allem.
Interview-Shownotes:
- 02:18 urbanharbor – das Konzept erklärt
- 03:52 Was ist unser Beitrag am gesellschaftlichen Leben, an der sozialen Struktur? Wie arbeiten wir morgen? Wie verändert sich Ausbildung?
- 06:18 Die Sinnlichkeit in die Räume
- 08:22 urbanharbor – welche Unternehmen und Arbeitnehmer machen mit
- 10:44 Der Mensch steht im Mittelpunkt, die Räume, die er nutzt zum Leben, zum Arbeiten und auch die Versorgung.
- 14:40 Dialog und Kollaboration
- 17:54 Das ganze Quartier CO2-neutral und bedarfsgerecht mit unterschiedlichen Partnern (Stichwort Weltausstellung)
- 18:50 Use Cases
- 20:40 Herausforderung: Arbeiten mit dem Bestand
- 23:02 Vorbilder? Toyota in LA zum Beispiel
- 26:22 Kommunikation & Marketing 27:18 Skalierbarkeit
- 27:47 Mit dabei – die öffentliche Hand 34:04 Komplexe Systeme lernen – wie verhalten sich die Benutzer in den Gebäuden?
- 35:23 Der Mensch lernt erst, wenn er spürt…
- 36:33 Vom Acker auf den Teller – alles digital
- 41:29 50 Prozent unserer logistischen Transaktionen sind Food basiert
- 44:13 Digitale Infrastruktur zur Vermeidung von Lebensmittel-Überproduktion
Die drei Geschäftsbereiche der maxmaier® businessgroup:
- Immobilienentwicklung & -transformation: urbanharbor 200.000 m2 Industrieareal
- Mobile Küchen-Infrastruktursysteme von Rieber – Made in Germany
- CHECK CLOUD Plattform: digitale Food-Sicherheit, Hygiene- & Mehrwegorganisation
Wir freuen uns auf das gemeinsame Event mit dem Marketingclub am 29.06.2022 bei dem wir Sie herzlich auf unserem urbanharbor Areal willkommen heißen.
Seien Sie dabei | explore the city of future
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EIN FAMILIENUNTERNEHMEN TRANSFORMIERT EIN GANZES STADTQUARTIER
EIN FAMILIENUNTERNEHMEN TRANSFORMIERT EIN GANZES STADTQUARTIER
Die Transformation ehemaliger Industrieareale geht im Ludwigsburger Gewerbepark urbanharbor in eine neue Dimension. In der Hülle einer leeren Fabrikhalle ist mit den Mitteln neuer und digitaler Technologien ein Ort für Arbeitsplätze der Zukunft entstanden – CO2-frei und mit dem superschnellen 5G-Mobilfunk vernetzt.
Die Halle gehört Familie Max Maier wie auch all die anderen Hallen und Gebäude auf dem Areal der einstigen Maschinenbaufabrik Hüller Hille. Vieles ist schon umgebaut, Bosch und Porsche sind hier genauso ansässig wie Kärcher und Mann+Hummel. Bei der letzten der Hallen, mit 10 000 Quadratmetern Grundfläche die größte, will Maier zusammen mit seinem Sohn, auch er heißt Max, noch deutlich mehr erreichen als bisher: sowohl was die energetische Effizienz der Immobilie selbst als auch die technischen Möglichkeiten für die Nutzer in den Räumen angeht.
Grundlage ist hierfür dieselbe Immobilienphilosophie, mit der Max Maier auch schon die Transformation des benachbarten Eisfink-Areals zum Werkzentrum West angegangen war: möglichst keine Neubauten errichten, bestehende Gebäude verwerten und transformieren. In der Fachsprache geht es dabei um die graue Energie, also all das, was an Rohstoffen, Material, Transport und Energieverbrauch anfällt, um ein Produkt herzustellen, hier eine Immobile. Werden bereits gebaute Immobilien genutzt, ist das meiste / vieles schon vorhanden, Ressourcen und Umwelt werden geschont. Beim im Sommer 2021 realisierten Hallenprojekt namens „hybrid loop“ wurden wieder nach dem Haus-im-Haus-Prinzip in die bestehende Gebäudehülle neue Etagen und Räume eingezogen, diesmal jedoch mit einer neuen Generation technologischer Ausstattung. Es wurden jene Register gezogen, die heute Digitalisierung und Vernetzung bieten. Was dazu alles nötig ist, kann ein Einzelner nicht mehr bewältigen, davon sind Vater und Sohn überzeugt. Sie sprechen von einer Kollaboration, also der engen Zusammenarbeit mehrerer Partner.
Marketing Club Region Stuttgart-Heilbronn
Wir freuen uns auf das gemeinsame Event am 29.06.2022 bei dem wir Sie herzlich auf unserem urbanharbor Areal willkommen heißen.
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CO2 neutral | collaborative
Werden bereits gebaute Immobilien genutzt, ist das meiste/vieles schon vorhanden, Ressourcen und Umwelt werden geschont.
Aus Ludwigsburg sind das zum Beispiel Mann+Hummel im Bereich Lüftung oder die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim im Bereich Energie, dazu Firmen wie der Spezialist für Ventilatoren, Lüftungs- und Klimatechnik EBM-Papst, der Reinigungsspezialist Kärcher und natürlich Porsche und Bosch, die im urbanharbor bereits residieren.
Eines der Elemente auf dem Weg zur CO2-freien Immobilie: eine neue Solaranlage auf dem Dach der Halle und auf einem benachbarten Dach, 10 000 Quadratmeter groß. Dazu kommt ein großer Stromspeicher. „Das Gebäude als Kraftwerk und Energiespeicher“, sagt Max Maier senior dazu.
Die Nordfassade mit dem Haupteingang ist geprägt von der Transformationsidee des japanischen Ise Schreins, dass in jeder Generation eines Gebäudes eine neue Nutzung stattfindet. Dieser Idee folgend, sind die Eingänge auf dem Areal durch Industriecontainer als mobiler Standard gekennzeichnet und können jederzeit neu gestaltet werden. Die Südfassade, die zur Hauptverkehrsachse an der Schwieberdinger Straße ausgerichtet ist, wird zu einem Mobilitätshub mit einer „Tankstelle der Zukunft“ entwickelt. Durch diese Elemente wird der Industriecharakter für die Besucher und insbesondere für die Mitarbeitenden emotional aufgeladen. Ein für den urbanharbor bereits betriebenes Blockheizkraftwerk wurde an die Halle genauso angeschlossen wie die im Areal bereits vorhandene Technologie eines Eisspeichers, die dafür revitalisiert wurde.
Das Gebäude als Kraftwerk und Energiespeicher
Das Konzept der Kollaboration reicht über die Halle hinaus, etwa mit der Verbindung der Solaranlage auf dem Dach und dem Stromspeicher mit Elektroautos draußen, dort bis hin zum automatisierten Stromtanken von Fahrzeugen und weiter zum digitalen Parkplatzmanagement sowie dem autonomen Fahren.
Von den Partnern hat nicht nur jeder die eigene Kernkompetenz in die Kollaboration eingebracht – das Zusammenspiel der verschiedenen Disziplinen wurde gemeinsam neu gedacht–, sondern auch digital in einer zentralen Computerplattform abgebildet. Auf dieser Plattform fließen die Daten aus allen Bereichen der technischen Infrastruktur sowie von zusätzlichen Sensoren zusammen. Hier sitzt die digitale Intelligenz, um alles in und um die Immobilie bedarfsgerecht zu steuern, in jedem Moment, in jedem Winkel. Das ermöglicht es zum Beispiel, einzelne Räume und Gebäudebereiche fast auf den Quadratmeter genau mit Energie, Wärme und Kühlung individuell zu versorgen. Bedarfsgerecht wird die nötige Energie zugeführt oder gedrosselt und dann in andere Bereiche, wo gerade Energiebedarf entsteht, umgeleitet. Die Fachleute reden bei dieser Art der digitalen Steuerung der Energieflüsse von einem Smart Grid, einem intelligenten Netzwerk.
Mitentscheidend ist eine möglichst schnelle Übertragung digitaler Daten. Dazu wurde im urbanharbor neben der Glasfaser auch ein 5G-Mobilfunk eingerichtet. Dies nicht nur für die Steuerung der Immobilie, sondern vor allem für die Nutzer der Halle, die dort an der Fabrik der Zukunft arbeiten, also die Möglichkeiten der sogenannten Industrie 4.0 weiterentwickeln. Die Datenverarbeitung erfolgt nicht in der Cloud, also auf dem Server eines fernen Rechenzentrums. Vielmehr läuft die zentrale Plattform über einen Server im Gewerbepark. Das bedeute weniger Energieverbrauch und größere Sicherheit, sagt Max Maier.
Er und sein Vater haben diesem Herzstück einen eigenen Namen gegeben: die „smart city district plattform“. Auf dieser Plattform fließen nicht nur alle digitalen Daten zusammen, hier können die Partner der Kollaboration diese Daten auch selber abrufen und sie für technologische Entwicklungen eigener Geschäftsmodelle nutzen. Einen Namen gibt es auch für das, was sich im Inneren der Halle abspielt: „hybrid loop“. Das steht für die hybride Nutzung der Halle sowohl mit Büroräumen als auch mit Bereichen, die den Entwicklern als Laborwerkstatt zum Test realer Produkte dienen. „Loop“ ist ein Fachwort aus der Computersprache, steht für die Schleife beim Programmieren, betont in „hybrid loop“ die digitale Reichweite des Projekts.
Der „hybrid loop“ wird derzeit bei der Expo 2020 Dubai als einer der deutschen Beiträge präsentiert.
Das Stadtquartier der Zukunft: urbanharbor
LKZ Ludwigsburg 11.11.2021
Typisch Wir Ausgabe 1 | 2021
urbanharbor students – Hochschule für öffentliche Verwaltung
Zeit für Neues in der Rofa
Die Verwaltungshochschule übernimmt die Räume der ehemaligen Ludwigsburger Kultdiskothek
LKZ Ludwigsburg | 09.07.2021
Ludwigsburg. Die Erstsemesterpartys in der Rockfabrik in der Ludwigsburger Grönerstraße waren legendär. Bis in die frühen Morgenstunden wurde hier gefeiert und getanzt. Erstsemester werden das Gebäude bald wieder mit Leben füllen. Allerdings werden sie nicht zu lauter Musik Party machen, sondern lernen. Denn die Räume, die vielen Rock- und Metalfans aus der Region ein musikalisches Zuhause waren, sind jetzt ein Standort der Ludwigsburger Verwaltungshochschule.
Einst wurden hier Kühlschränke hergestellt, dann eröffnete im November 1983 die legendäre Rockfabrik. Ende 2019 lief deren Mietvertrag aus und wurde nicht verlängert. Stattdessen zogen Handwerker auf das Gelände und verwandelten die dunkel-schummrige Diskothek in einen hellen, lichtdurchfluteten Hochschulstandort.
Corinna Bosch, Leiterin des Amtes Ludwigsburg für Vermögen und Bau, sprach bei der Übergabe am Montag von einer „adäquaten Nachfolgenutzung“.
1300 Quadratmeter Hochschule sind hier entstanden, „damit können wir die drängendste Flächennot lindern.“ Denn der Platz draußen am Favoritepark ist eng geworden. In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Studenten stark zugenommen, bereits 2015 hatte die Hochschule deshalb zusätzliche Räume auf dem Bleyle-Areal angemietet. Weil das aber immer noch nicht ausreichte, wurde nach weiter nach Expansionsflächen gesucht.
„Wir sind richtig stolz auf diese Räume“, freute sich Rektor Wolfgang Ernst bei der Übergabe. „Bestimmt wollen alle unsere Studierenden hier her.“
Entscheidend dafür ist jedoch der Studiengang. Wer allgemeine Finanzverwaltung, Rentenversicherung, digitales Verwaltungsmanagement, europäisches Verwaltungsmanagement oder Public Management studiert, wird hier in die Grönerstraße ziehen. Zwölf Seminarräume und zusätzliche Büros für Lehrende stehen zur Verfügung.
Anfangs habe er ein bisschen Manschetten gehabt, sagte Ernst. „Die Rofa, die hat doch fast Museumsstatus.“ Was der Eigentümer, die MM Immobiliengesellschaft da jedoch innerhalb kürzester Zeit geschafft habe, lasse ihn immer noch staunen. Da wurden große Fenster für viel Licht geschaffen, die Räume selbst sind weiß, der Boden sowie Mobiliarelemente und Treppen schwarz. Der Blick nach oben zeigt Lüftungselemente und gibt den Blick frei bis unter den Giebel.
„Das ist ein wundervolles Projekt“, schwärmt Madlen Maier von der MM Immobiliengesellschaft. „Wir wollen Ökosysteme entwickeln, die resilient sind, wo es neue, zukunftsfähige Arbeitsplätze gibt, und wo auch Wertschöpfung entstehen kann.“ Bildung sei hierbei ein neuer Baustein auf dem ehemaligen Industrie-Areal, das den Namen urbanharbor trägt.
Rund drei Millionen Euro habe man in die Umwandlung der Rofa investiert. Der Vertrag mit der Hochschule ist zunächst auf zehn Jahre ausgelegt, mit der Option auf Verlängerung.
Ein kleines Stückchen Rofa ist aber doch geblieben. Im Treppenhaus des Backsteingebäudes sind die düsteren Wand-Graffiti geblieben. Und auch das zweite Obergeschoss im Backsteinhaus ist noch nicht saniert. „Soziales Leben wird in nächster Zeit maßgeblich eine Rolle auf dem Gelände spielen“, sagte Madlen Maier mit Blick auf den Club-2-Bereich.
Innovations made at urbanharbor workspaces | Das neue PORSCHE Infotainmentsystem
Innovations made at urbanharbor workspaces | Das neue PORSCHE Infotainmentsystem
Auf unserem urbanharbor Areal entstehen neue Geschäftsmodelle und Innovationen. Porsche stellt in einem LIVE Video vor, wie hier im urbanharbor Ludwigsburg neue Innovationen rund um smart & digital mobility entstehen und entwickelt werden. Connect@Porsche die sechste Generation des Porsche Communication Managements (PCM) sowie die Funktionen der Porsche Track Precision App und erste Einblicke in ein innovatives Musik-Erlebnis für Autofahrer – den adaptiven Sound.
Neues Porsche-Infotainmentsystem: weiß mehr, kann mehr, hört besser zu
Porsche AG Pressemitteilung | 18.06.2021
Die sechste Generation des Porsche Communication Managements (PCM) hält ab Sommer 2021 in den Porsche-Modellen 911, Cayenne und Panamera Einzug. Zu den wichtigsten Neuerungen zählt die Tiefenintegration der Streamingdienste Apple Music und Apple Podcasts ins PCM. Darüber hinaus wird erstmals auch Android Auto eingebunden. Zudem versteht der Sprachassistent Voice Pilot nun Anweisungen in natürlicher Sprache. Das Navigationssystem rechnet schneller und stellt seine Informationen übersichtlicher dar. PCM 6.0 sorgt auch dafür, dass Software-Updates mithilfe der Over-The-Air-Technologie, also drahtlos vorgenommen werden können. Und: In Zukunft könnte das PCM-System die digitale Basis werden für adaptiven Sound – Musik, die sich dynamisch an den Fahrstil anpassen.
Video & Bilder © by Porsche AG
Flexibel jetzt auch in der Nutzung von Android Auto
Zum Lieferumfang des neuen PCM 6.0 zählt die Einbindung von Android Auto. Neben den iPhones von Apple können nun auch die Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android ins Infotainmentsystem der Porsche-Modelle integriert werden. Das geschieht automatisch, sobald man das Mobiltelefon via USB-Kabel mit dem Fahrzeug verbindet: Telefonfunktionen und Smartphone-Apps, die die Fahrsicherheit nicht beeinträchtigen, sind dann über das PCM 6.0 bedienbar.
Tiefere Integration von Apple Podcasts und Apple Music
Abonnenten von Apple Music können über eine dreijährige kostenlose In-Car-Internetverbindung werbefrei mehr als 75 Millionen Songs. Sie können darüber hinaus tausende Playlists streamen und täglich unter den aktuell besten Musikexperten der Welt auswählen.
Zusätzlich haben sie Zugriff auf alle Künstler und Moderatoren, die über die globalen Livestream-Radiosender Apple Music 1, Apple Music Hits und Apple Music Country senden. Porsche-Fahrern stehen zudem mehr als 1,5 Millionen Sendungen der weltweit führenden Podcast-Plattform Apple Podcasts zur Verfügung, um bei jeder Fahrt informiert, unterhalten und inspiriert zu werden. Dazu müssen sie nur ihre Apple-ID mit ihrem Fahrzeug verbinden. Um Apple Podcasts oder Apple Music nutzen zu können, muss das Smartphone nicht im Auto liegen.
„Wir haben es geschafft, das klassische Radioerlebnis mit der modernen Streaming-Experience zu verbinden“, sagt Martin Bayer, Teamleiter Navigation und Infotainment bei der Porsche AG. „Dabei geht es nicht nur um das bloße Musikhören, sondern um die Tiefenintegration von Apple Music ins Porsche-Infotainmentsystem: Der Fahrer kann ein Lied, das er im Radio hört, einer Apple-Playlist hinzufügen, um es später immer wieder abzuspielen. Oder er kann, wenn ihm ein Künstler im Radio besonders gut gefällt, auf eine spezielle Apple-Station umschalten, die nur Lieder genau dieses Künstlers abspielt.“
Porsche-Fahrzeuge, die mit dem neuen PCM 6.0 ausgestattet sind, verfügen zudem über eine drahtlose Apple CarPlay-Unterstützung. Damit können die Kunden ihr iPhone unkompliziert kabellos mit dem Fahrzeug verbinden. Durch einfaches Tippen auf das Touchscreen-Display oder über die Siri-Sprachsteuerung erhalten sie verkehrsoptimierte Wegbeschreibungen, können telefonieren, Nachrichten senden und empfangen sowie Musik und Podcasts abspielen. Den Verkehr behalten sie dabei jederzeit im Blick.
Der Voice Pilot ist menschlicher geworden
Künftig genügt es, wie zuvor schon beim Taycan möglich, einfach „Hey Porsche“ zu sagen. Das Fahrzeug ist bereit, Befehle auszuführen, ohne dass der Fahrer die Hand vom Lenkrad oder den Blick von der Straße nehmen muss.
Der Satz „Ich brauche Benzin“ lässt das Navigationssystem eine Route zur nächsten Tankstelle finden, eine Formulierung wie „Mir ist kalt“ erhöht automatisch die Innenraumtemperatur, und auch Massagesitze oder die Ambientebeleuchtung können gezielt angesprochen werden. Der Voice Pilot ist permanent online und lernt dadurch ständig neue Formulierungen: Über die Zeit wird das System also immer besser und kann den Fahrer mehr und mehr unterstützen.
Das Navigationssystem ist nun leistungsfähiger
Die neue Hard- und Softwarearchitektur des PCM 6.0 erlaubt noch schnellere Berechnungen des Navigationssystems – immer unter Berücksichtigung von Verkehrsinformationen, die in Echtzeit hereinkommen. Zur Geschwindigkeit der Informationsvermittlung trägt auch die deutlich reduzierte und übersichtlicher gestaltete Kartenansicht bei.
Mithilfe von Echtzeit-Verkehrsdaten werden die Straßen je nach Verkehrslage in unterschiedlichen Farben angezeigt. Der Routenmonitor erlaubt einen schnellen Zugriff auf alle relevanten Informationen. Unter anderem werden hier Staus und Zwischenstopps entlang der Route übersichtlich dargestellt. Außerdem zeigt das Porsche-Navigationssystem die Verkehrsinformationen jetzt auch fahrspurgenau an.
Mensch und Maschine kommunizieren intensiver
Mit dem PCM 6.0 überträgt Porsche die Digitalfunktionen des elektrischen Sportwagens Taycan erstmals auf Modelle mit Verbrennungsmotor.
Er setzt sich aus eigens komponierten Musikelementen zusammen und ist wirklich adaptiv, passt sich also an den Fahrstil an. So hört man bei sportlicher Landstraßenfahrt eine ganz andere Musik als beim gemütlichen Cruisen ins Büro. Wer dabei an die situationsabhängig veränderliche Musikuntermalung von Computerspielen denkt, liegt nicht falsch – nur, dass sich die Soundtracks über das Smartphone auch außerhalb des Autos genießen lassen.
Vorfahrt für grünen Wasserstoff
Im urbanharbor in der Ludwigsburger Weststadt stehen alle Zeichen auf Energiewende. Im sogenannten hybrid-loop- Projekt soll bald Wasserstoff aus Sonnenkraft entstehen.
Nicht allein, nur gemeinsam kommen wir ans Ziel – so könnte auch das Motto im urbanharbor lauten: Dank Vernetzung und Verzahnung von Bereichen wie Wärme, Kälte, Strom und Mobilität ist das ehemalige Hüller- Hille-Areal ein Paradebeispiel für effizienteEnergieerzeugung und -nutzung. Wieso das so wichtig ist? Für eine erfolgreiche Energiewende ist der intelligente Umgang mit Energie unverzichtbar: Die Energie sollte möglichst bedarfsorientiert erzeugt werden, um Ressourcen zu schonen.
Energie aus Sonnenkraft zwischenspeichern In der bald fertig modernisierten Halle auf dem Areal, im hybrid loop, entsteht gar mehr Energie, als für den Betrieb nötig ist. Dafür sorgt bald eine Photovoltaikan- lage auf dem Dach mit einer Leistung von rund 450 Kilowatt Peak, welche von den Experten der SWLBgebaut wird. Wohin mit dem aktuell nicht benötigten, regenerativ erzeugten Strom? Das Stichwort lautet Lastausgleich: Wenn zeitweise mehr Strom erzeugt, als direkt benötigt wird, wird dieser gespeichert – etwa in einem Batteriespeicher. Der Strom steht dann wiederum zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung, wenn die Sonne nicht scheint und weniger Strom produziert werden kann oder der Energiebedarf steigt –beispielsweise wenn viele Menschen parallel ihr E-Auto laden. Statt den Strom in einer Batterie zwischenzuspeichern, kann dieser aber auch umgewandelt werden: in Wasserstoff.
Neues Vorhaben: Wasserstoffproduktion Wasserstoff entsteht durch Elektrolyse und treibt beispielsweise Lkws lokal emissionsfrei an. Aber: Wasserstoff wird bisher zumeist aus Erdgas gewonnen, unter Einsatz von zusätzlicher Energie. Dadurch erhält Wasser- stoff eine schlechte Klimabilanz. Fortan soll er im urbanharbor aus erneuerbarer Energie, aus Sonnenkraft, entstehen – sogenannter grüner Wasserstoff. So könnten Pkws oder Lkws bald klimafreundlich fahren – vielleicht auch zukünftig die Entsorgungsfahrzeuge der Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises oder Fahrzeuge des öffentlichen Nahverkehrs.
Erschienen in SWLB Kundenmagazin 360° (3/2020)
Erscheinungsdatum: 19. Oktober 2020
Wasserstoff mit grüner Energie vom Dach
Der urbanharbor will in seiner Strategie für eine nachhaltige und digitale Arbeits- und Lebenswelt einen weiteren Meilenstein setzen: Jetzt soll auch die Produktion von grünem Wasserstoff auf dem großen Areal in der Weststadt Einzug halten.
Wasserstoff gilt als einer der wichtigsten Energieträger der Zukunft. Er kommt aber nicht so recht aus den Startlöchern heraus. Die Herstellung von Wasserstoff auf dem Weg der Elektrolyse hat den Ruf, es gehe nur mit großen Anlagen im industriellen Maßstab. Zu hören ist dann von Mega-Projekten in direkter Nachbarschaft von großen Windparks auf See. Dass es viel schneller und effizienter in kleineren, dezentralen Anlagen vorangehen kann, das will Max Maier in seinem urbanharbor zeigen und dort gemeinsam mit den Stadtwerken Ludwigsburg in die Herstellung von Wasserstoff einsteigen.
Lokaler Wasserstoff, das ist eine Strategie, die dieser Tage auch das Handelsblatt in einer Analyse beleuchtet hat. Die teuerste Form der Bereitstellung von Wasserstoff sei es, die Herstellung direkt bei neu errichteten Windparks im Norden zu platzieren, wird ein Branchenexperte zitiert. Die Elektrolyse müsse vielmehr in der Nähe der Abnehmer stattfinden, also in den industriellen Ballungszentren. Und die liegen eher im Süden. Die Erzeugung und Verteilung von Wasserstoff als lokales und regionales Thema – es steckt laut Handelsblatt noch ganz in den Anfängen. Und ein solcher Anfang soll jetzt in Ludwigsburg im urbanharbor gemacht werden.
Ein Grundgedanke dabei: Anders als bisher, wo Wasserstoff vor allem aus Erdgas gewonnen wird, also aus einem fossilen Energieträger, soll der Wasserstoff grün werden. Sprich: Die Energie zur Elektrolyse muss aus regenerativen Energien kommen. Das kann Windenergie sein, genauso gut aber auch Sonnenenergie. Und davon wird es im urbanharbor einige geben. Schon länger beschlossen und auf den Weg gebracht ist der Bau einer großen Photovoltaikanlage auf dem Dach einer der ehemaligen Industriehallen.
Es ist jene Halle, die Maier derzeit zum neuen Vorzeigeprojekt innerhalb des Gesamtprojekts urbanharbors für neue innovative Mieter umbaut (siehe auch Grafik oben). Die Halle liefert mit der Solaranlage auf dem Dach bis zu 3 Mal so viel Energie als es für den Betrieb im Inneren benötigt. Damit stellt sich auch hier eine der Kernfragen der künftigen Energiewirtschaft, wie man überschüssige Energie aus Wind und Sonne zwischenspeichern kann.
Der urbanharbor gibt zwei Antworten. Zum einen mit Batteriespeicher-Systemen. Diese Technologie hat auf dem Areal jüngst bereits Einzug gehalten. Als zweite Antwort neu dazukommen soll jetzt die Produktion von Wasserstoff als Speicher für die Sonnenenergie. Eine Produktionsanlage, auch Elektrolyseur genannt, soll aufgebaut werden. Im Grund geht es dabei zunächst um eine Einheit in der Größe eines Containers. Bis zu 8400 Kilogramm Wasserstoff können nach ersten Berechnungen mit der Sonnenenergie vom Dach gewonnen werden. Das entspreche über 800 000 gefahrenen Kilometern eines Brennstoffzellen-Pkws.
Der Plan im urbanharbor: Der Wasserstoff soll den Verkehr von Lastwagen und Bussen sauber machen. Das könnten Entsorgungsfahrzeuge der Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises ebenso sein wie Busse des Öffentlichen Nahverkehrs, auch eine Stadtbahn. Und in Kooperation mit dem speisewerk, das im urbanharbor seinen Sitz hatkönnten die jetzt schon in Mehrwegsystemen verpackte Speisen durch eine Flotte wasserstoffbetriebener Fahrzeuge verteilt und abgeholt werden.
Es ist die Überzeugung von Familie Maier: „Die Energie- und Mobilitätswende kann uns nur ganzheitlich betrachtet gelingen, wenn wir vor allem durch die Transformation der Bestands-Immobilien mehr Energie erzeugen, diese bedarfsgerecht verteilen, speichern und intelligent für verschiedene Nutzungen zur Verfügung stellen.“
Erschienen am 18. Juli 2020 in der LKZ
Autor Peter Maier-Stein
Immobilien in einer neuen Dimension – LKZ
Die Transformation ehemaliger Industrieareale geht im Ludwigsburger Gewerbepark urbanharbor in eine neue Dimension. In der Hülle einer leeren Fabrikhalle entsteht mit den Mitteln neuer und digitaler Technologien ein Ort für Arbeitsplätze der Zukunft – CO2-frei und mit dem superschnellen 5G-Mobilfunk vernetzt.
Die Halle gehört der Familie Max Maier, wie auch all die anderen Hallen und Gebäude auf dem Areal der einstigen Maschinenbaufabrik Hüller-Hille. Vieles ist schon umgebaut, Bosch und Porsche sind eingezogen. Bei der letzten der Hallen, mit 10.000 Quadratmetern Grundfläche die größte, will Maier zusammen mit seinem Sohn, auch er heißt Max, noch deutlich mehr erreichen als bisher: sowohl was die energetische Effizienz der Immobilie selbst angeht, als auch die technischen Möglichkeiten für die Nutzer in den Räumen.
Grundlage ist dabei dieselbe Immobilienphilosophie, mit der Max Maier auch schon die Transformation des benachbarten Eisfink-Areals zum Werkzentrum West angegangen war: möglichst keine Neubauten, sondern die Verwertung und Transformation von bestehenden Gebäuden. In der Fachsprache geht es dabei um die graue Energie, also all das, was an Rohstoffen, Material, Transport und Energieverbrauch anfällt, um ein Produkt herzustellen, hier eine Immobile. Bei der Nutzung von bereits gebauten Immobilien ist das meiste/vieles schon vorhanden, Ressourcen und Umwelt werden geschont.
Beim jetzt anstehenden Hallenprojekt namens „hybrid loop“ werden wieder nach dem Haus-im-Haus-Prinzip in der bestehenden Gebäudehülle neue Etagen und Räume eingezogen, diesmal jedoch mit einer neuen Generation technologischer Ausstattung. Es werden jene Register gezogen, die heute Digitalisierung und Vernetzung bieten. Was dazu alles nötig ist, kann ein Einzelner nicht mehr bewältigen, davon sind Vater und Sohn überzeugt. Sie sprechen von einer Kollaboration, also der engen Zusammenarbeit mehrerer Partner. Aus Ludwigsburg sind das zum Beispiel Mann+Hummel im Bereich Lüftung oder die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim im Bereich Energie, dazu Firmen wie der Spezialist für Ventilatoren, Lüftungs- und Klimatechnik EBM-Pabst, avat für Energiemanagement, der Leuchtenhersteller Osram, der Reinigungsspezialist Kärcher, auch der Energiekonzern EnBW. Und natürlich Porsche und Bosch, die im Urbanharbor bereits residieren.
Eines der Elemente auf dem Weg zur CO-freien Immobilie: eine neue Solaranlage auf dem Dach der Halle und auf einem benachbarten Dach, 10.000 Quadratmeter groß. Dazu kommt ein großer Stromspeicher. „Das Gebäude als Kraftwerk und Energiespeicher“, sagt Max Maier senior dazu. Ein weiteres Element: große unterirdische Zisternen, die nicht nur als Auffangbecken für Regenwasser dienen können, sondern jetzt auch als Warmwasserspeicher.
An der Nordfassade, dem Haupteingang, werden die Gestaltungsparameter Illumination und Kunst sein, die Südfassade hingegen wird das Mikroklima durch eine „Naturfassade“ positiv beeinflussen. Durch diese Elemente wird der Industriecharakter emotional für die Besucher und insbesondere für die Mitarbeiter aufgeladen. Ein für den Urbanharbor bereits arbeitendes Blockheizkraftwerk wird angeschlossen, ebenso die im Areal bereits vorhandene Technologie eines Eisspeichers revitalisiert.
Das Konzept der Kollaboration reicht über die Halle hinaus, etwa mit der Verbindung der Solaranlage auf dem Dach und dem Stromspeicher mit Elektroautos draußen, dort bis hin zum automatisierten Stromtanken von Fahrzeugen und weiter zum digitalen Parkplatzmanagement sowie dem autonomen Fahren.
Von den Partnern soll in der Kollaboration nicht jeder seine Kernkompetenz einbringen, es soll alles nicht nur zusammen gedacht werden, sondern digital in einer zentralen Computerplattform zusammenkommen. In dieser Plattform fließen die Daten aus allen Bereichen der technischen Infrastruktur sowie von zusätzlichen Sensoren zusammen. Hier sitzt die digitale Intelligenz, um alles in und um die Immobilie bedarfsgerecht zu steuern, in jedem Moment, in jedem Winkel. Das soll zum Beispiel ermöglichen, einzelne Räume und Gebäudebereiche fast auf den Quadratmeter genau mit Energie, Wärme und Kühlung individuell zu versorgen. Bedarfsgerecht wird die nötige Energie zugeführt, oder gedrosselt und dann in andere Bereiche, wo gerade Energiebedarf entsteht, umgeleitet. Die Fachleute reden bei dieser Art der digitalen Steuerung der Energieflüsse von einem Smart Grid, einem intelligenten Netzwerk.
Mitentscheidend dabei ist eine möglichst schnelle Übertragung von digitalen Daten. Dazu soll im Urbanharbor neben der Glasfaser auch ein 5G-Mobilfunk eingerichtet werden. Dies nicht nur für die Steuerung der Immobilie, sondern vor allem für die Nutzer der Halle, denn die sollen dort an der Fabrik der Zukunft arbeiten, die Möglichkeiten der sogenannten Industrie 4.0 weiterentwickeln.
Für die Datenverarbeitung soll es nicht in die Cloud, also auf den Server eines fernen Rechenzentrums gehen. Die zentrale Plattform wird über einen Server im Gewerbepark laufen. Das bedeute weniger Energieverbrauch und größere Sicherheit, sagt Max Maier.
Er und sein Vater haben für dieses Herzstück auch schon einen Namen, die „mm data engine“. Auf dieser Plattform sollen nicht nur alle digitalen Daten zusammenfließen, hier können die Partner der Kollaboration diese Daten auch selber abrufen und sie für technologische Entwicklungen eigener Geschäftsmodelle nutzen.
Einen Namen gibt es auch für das, was sich im Inneren der Halle abspielen soll: „hybrid loop“. Das steht für die hybride Nutzung der Halle sowohl mit Büroräumen als auch mit Bereichen, die den Entwicklern als Laborwerkstatt zum Test realer Produkte dienen. „Loop“ ist ein Fachwort aus der Computersprache, steht für die Schleife beim Programmieren, betont in „hybrid loop“ die digitale Reichweite des Projekts. Wer einzieht, soll noch nicht öffentlich werden, die Firmen wollen sich noch bedeckt halten. Klar ist aber schon eines: Der „hybrid loop“ wird bei der EXPO 2020 in Dubai als einer der deutschen Beiträge präsentiert.
Erschienen am 07. September 2019 in der LKZ
Autor Peter Maier-Stein