Stuttgarter Zeitung

Der Umzug von 600 Mitarbeitern von Zuffenhausen in die Ludwigsburger Weststadt beginnt– das Rathaus ist stolz und freut sich über zukunftssichere Arbeitsplätze. Denn die Porsche-Mitarbeiter sollen das Automobil fit für die Zukunft machen.

Ludwigsburg – Porsche – das ist: Zuffenhausen, da ist der Sitz, „Herz und Heimat“ des Unternehmens, wie es auf der Internetseite heißt. Manch einer wird an Weissach denken, wo sich das Entwicklungszentrum befindet. Vielleicht auch an Bietigheim, wo das Unternehmen diverse Tochterfirmen unterhält. Und ja, auch Ludwigsburg hat einen Fleck auf der Porsche-Landkarte, nur war der bislang eher klein, und jetzt wird er deutlich größer und wichtiger. In den kommenden Wochen beginnt der Umzug einer gesamten Abteilung von Zuffenhausen in die Ludwigsburger Weststadt, Smart Mobility heißt sie.

Angekündigt war der Schritt schon länger, aber noch im Herbst 2016 war von 400 Mitarbeitern die Rede, jetzt sind es bereits 600 Leute, die in Ludwigsburg an der digitalen Weiterentwicklung des Automobils arbeiten werden. In engem Austausch mit den hundert Kollegen der Porsche-Digital-AG, die ebenfalls in Ludwigsburg eine richtungsweisende Aufgabe erfüllen sollen: Das Auto fit für die Zukunft zu machen. Die Räumlichkeiten in Zuffenhausen seien recht eng geworden, sagt der Pressesprecher Lukas Kunze. Daher habe man entschieden, die Kollegen, die „an diesen Zukunftsthemen arbeiten, in Ludwigsburg zu bündeln“.


Beim Umbau der alten Hallen werden keine Mühen gescheut
Wann genau der Umzug abgeschlossen sein wird, steht noch nicht fest. Wie Porsche Digital wird auch die Abteilung Smart Mobility im Werkzentrum West untergebracht, wo der Investor Max Maier aus ehemaligen Produktionsstätten der Kühlschrank-Firma Eisfink und des Maschinenbauers Hüller Hille einen Campus für Kreative aller Art geschaffen hat – und immer noch schafft. Noch sind längst nicht alle Hallen und Lager umgewandelt.

Maier, so macht er es immer, wird die Räume schlüsselfertig übergeben, und beim Umbau werden keine Mühen gescheut. So wird ein Teil der neuen Belegschaft in einer ehemaligen Kantine unterkommen. Die Verbindung von Altem und Neuem, Tradition und Moderne – das mache den Charme aus, sagt der Investor. Mehrere Medienschaffende haben sich im Werkzentrum West angesiedelt, Bosch mit einer Start-up-Gesellschaft, eine weitere Porsche-Tochter, Porsche-Design, hat seit 2014 hier ihren Sitz. Weil der Autobauer in der Barockstadt zudem eine After-Sales-Abteilung hat, die sich um die Pflege der Kundenbeziehungen kümmert, ist folgende Aussage nicht übertrieben: Ludwigsburg wird zu einer Porsche-Stadt.


Autonomes Fahren, intelligente Parkplatzsuche – die Mobilität wandelt sich
Wobei die Abgrenzung zwischen Porsche Digital und der neu hinzukommenden Smart-Mobility-Abteilung nicht ganz einfach ist, denn mit smarter Mobilität befassen sich beide. Smart Mobility, erklärt Kunze, legt den Fokus direkt auf das Fahrzeug, auf Aspekte wie das autonome Fahren oder die intelligente Parkplatzsuche. Das Ziel hat Porsche-Chef Oliver Blume formuliert: Eines Tages soll das Auto zum Restaurant fahren, dort steigen die Insassen aus, danach steuert der Wagen selbstständig einen Parkplatz an. Hier kommt die Digital AG ins Spiel, die Trends identifizieren soll, sich umfassender mit Mobilitätslösungen beschäftigt und dazu etwa mit Unternehmen zusammenarbeitet, die das Parken in Tiefgaragen radikal vereinfachen wollen.

Das alles zeige, welchen Wert Porsche der Digitalisierung beimisst, sagt der Ludwigsburger Oberbürgermeister Werner Spec, und das passe hervorragend nach Ludwigsburg. Immerhin will das Rathaus, dass bald nicht nur das Werkzentrum, sondern die gesamte Weststadt zu einem Zentrum für die Kreativbranche wird, zu einem württembergischen Silicon Valley mit zukunftssicheren Arbeitsplätzen, check here
. „Wir sind sehr dankbar, dass es uns gelungen ist, ausgezeichnete Kontakte zum Porsche-Vorstand aufzubauen – und dass das Unternehmen Schritt für Schritt weitere Mitarbeiter hier ansiedelt.“ Für Ludwigsburg sei das ein wichtiges Signal.

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Erschienen am 16. Juli 2017 in der
STUTTGARTER ZEITUNG